Piano Know How – Anschlagsmechanismus und Anschlagsgeschwindigkeit
Was passiert eigentlich, wenn man eine Klaviertaste betätigt, wofür ist das rechte Pedal und warum fühlt sich der Anschlag bei Flügeln und Pianos unterschiedlich an?
Erlauben Sie uns, einen Beitrag von Yamaha Global mit Ihnen zu teilen, der einen interessanten Einblick in den mechanischen Aufbau von Klavieren bietet und Antwort auf obige Fragen gibt.
Viel Freude beim Ansehen,
Ihr Förstl Team
Hier sehen Sie ein Schnittmodell eines Flügels: Wenn Sie eine Taste betätigen, überträgt sich die Kraft auf den Hammer, welcher die Saite anschlägt. Die Saitenvibrationen werden über die Brücke auf den Resonanzboden übertragen, welcher dadurch in Schwingung versetzt wird und den Klang in den umgebenden Arealen nachhallen lässt.
Durch die Betätigung des Pedals werden die Filzdämpfer gehoben, welche ansonsten auf die Saiten drücken, weshalb der Klang auch nach Abheben der Hand von der Tastatur bestehen bleibt.
Sowohl Wandpianos als auch Flügel zählen zu den Klavieren, ihre Struktur ist jedoch unterschiedlich: Der größte Unterschied besteht in der Position der Hämmer und Saiten im Raum. Im Flügel wird die liegend gespannte Saite vom darunterliegenden Hammer betätigt, welcher durch das Eigengewicht nach dem Anschlag wieder in die ursprüngliche Position zurückfällt. Dadurch ist es leichter, am Flügel einen schnell-repetitiven Anschlag zu erzeugen – die Flügelmechanik emöglicht pro Sekunde 14 bis 15 Anschläge auf der selben Taste. In Wandpianos treffen die Hämmer frontal auf die vertikal gespannten Saiten und müssen durch einen Federmechanismus wieder in die ursprüngliche Position zurückbewegt werden. Daher ist die Repetition einer einzelnen Taste auf etwa 7 Anschläge pro Sekunde begrenzt.